Es war Sommer und Mustard und Camo
hatten sich in diesem Piratenschmugglerversteck festgesetzt, wo sie
sich Tag aus, Tag ein an dem illegalen Rum der Seeräuber gütlich
taten. Sie lebten ein Leben, wie es sich ein dicker fauler Labbit nur
wünschen kann. Und alles wäre perfekt gewesen, wenn die Beiden
nicht eines schrecklichen Morgens hätten feststellen müssen, dass
sie sämtliches hochprozentiges Schmugglergut leergesoffen hatten.
Schon gegen Mittag, als sie so langsam
ausnüchterten, begann das einstige Paradies ganz rapide seinen
Zauber zu verlieren. Es musste etwas geschehen und zwar
augenblicklich. Denn bei Tageslicht betrachtet war das Versteck ohne
Rum auch nur eine Absteige und die Piraten wären bei ihrer Rückkehr
sicher auch nicht gerade begeistert beim Anblick der vielen leeren
Flaschen.
Es half alles nichts: Die Labbits
mussten sich auf den Weg machen. Am besten zu einem magischen Ort mit
ganz viel Schnaps.
Also zogen die beiden los. Doch wohin
sollte die Reise gehen? Viele der ausgewiesenen Orte klangen spannend
und exotisch. Nach einigem hin und her entschlossen sich die Hasen
für die Richtung aus der er am verheißungsvollsten duftete und auf
ging es ins nächste Abenteuer.
Wenn man mit einem riesen Haufen Rum so
lange in Isolation lebt, kann man glatt vergessen, dass die Welt auch
fiese Gefahren birgt. Zunächst mussten sich die beiden einen Weg
durch den unwegsamen Urwald bahnen.
Doch damit nicht genug, denn die
nächste Bedrohung lauerte nur eine Ecke entfernt: Fette Echsen,
für die ein Labbit nur ein kleiner Snack zwischendurch ist.
Auch wenn die Reptilien sich an den
Hasen den Magen verderben würden, dachten Mustard und Camo nicht im
Traum daran, das mit ihnen von Angesicht zu Angesicht zu klären.
Stattdessen verließen sie sich auf Camo's Tarnfähigkeiten, um sich
langsam an den in der Nähe ruhenden Raubtieren vorbei zu schleichen.
Zum Glück beherbergte der Dschungel
auch Pflanzen, die den Hasen Nahrung boten...
… während wiederum andere in den Hasen
die Nahrung sahen.
Als sich nach Tagen der Reise der
dichte Wald endlich lichtete, tauchte, wie sollte es anders sein,
auch schon das nächste Übel auf. Nun galt es, einen wilden
Flusslauf zu passieren, ohne dabei ein unfreiwilliges Bad zu nehmen.
Dass nicht alle Tiere diesen Strapazen
gewachsen waren, ist wohl kaum verwunderlich. Ihre Überreste säumten
die letzten Kilometer der Wanderung.
Als unsere tapferen Helden durch den
traurigen Tierfriedhof stapften, beflügelte sie die Angst, auch als
vermoderndes Skelett in der Wüste zu enden. So nahmen Camo und
Mustard auch die letzte Etappe der beschwerlichen Reise, als sie am
Horizont einige Hütten ausmachen konnten. Schließlich kamen sie
erschöpft und am Ende ihrer Kräfte tatsächlich in einer
paradiesischen Oase an.
Da es auch eine Bar gab, beschlossen
sie, eine Weile zu bleiben.